Und niemals vergessen ...

Bittere Niederlage für die Eisernen Ladies

Gegentor in der 89. Minute:

So, 25. Oktober 2020
Bittere Niederlage für die Eisernen Ladies

Die Frauen verlieren das Spitzenspiel gegen den FC Viktoria 1889 Berlin mit 2:1. Josephine Bonsu glich die Führung der Gäste aus, Viktoria gelang aber wenige Minuten vor dem Abpfiff der Siegtreffer.

Im Spitzenspiel der Staffel Nord treffen die Frauen bereits zum zweiten Mal in dieser Spielzeit auf Viktoria Berlin. Viktoria mit zwei Punkten voraus auf Platz 1 ist mit einem Sieg vom Thron zu stoßen, daher die Devise: von Beginn an Richtung Sieg spielen. Die Bedingungen waren bestens, bei angenehmen Temperaturen fanden 221 Zuschauer den Weg in die Dörpfeldstraße und boten dem Spiel einen würdigen Rahmen. Wie zu erwarten beginnt Viktoria in den ersten Minuten mit gefährlichen langen Bällen und „Early Crosses“, die unsere Viererkette aus dem Konzept bringen sollen. Somit erspielten sich zunächst die Gäste erste Chancen. Ein Weitschuss von Hülya Kaya konnte Sarah Duszat im Tor parieren, ein Querpass segelte an mehreren Spielerinnen und am Tor vorbei ins Aus.

Ab der zehnten Minute kommt das Team um das Trainergespann Juliane Guhr und Björn Münnich in Fahrt. Mit guten Kombinationen aus der eigenen Hälfte heraus erspielen sie sich immer mehr Spielanteile in Viktorias Hälfte. Eine ausgespielte Ecke von Celiné Frank und Lisa Heiseler wird von der Kapitänin Greta Budde verpasst, ein beherzter Ballgewinn am Flügel von Josephine Bonsu und die anschließende Flanke von Elisa Spolaczyk am Tor vorbeigeköpft. In der 22. Minute sieht es nach der sicheren Führung für Union aus. Lisa Heiseler nimmt einen Pass perfekt in ihren Lauf mit und kann zentral einschieben, doch der Ball segelt nach einer langen Flugkurve doch nur an die Latte.
Im zweiten Teil der ersten Halbzeit ist das Spiel weitestgehend ausgeglichen. Nach der ersten Ecke Viktorias in der 29. Minute kann Union kontern. Nach der Passkombination zwischen Lisa Görsdorf auf Elisa Spolaczyk auf Josephine Bonsu schießt letztere allerdings die Torhüterin genau in die Arme. Drei Minuten vor dieser Situation, als auch acht Minuten danach kann Sarah Duszat gefährliche Schüsse entschärfen. Die letzte Chance gilt den Unionerinnen. Josephine Bonsu taucht allein nach einem diagonalen Ball von Katja Orschmann vor dem Tor auf, doch auch dieses Mal steht die gegnerische Torhüterin goldrichtig und hält das 0:0 zur Halbzeit fest.

Nach dem Anpfiff der zweiten Halbzeit vergehen nur drei Minuten bis Sarah Duszat das erste Mal hinter sich greifen muss. Nach einem Ballverlust in Unions Offensive, nutzt Viktoria den kurzen ungeordneten Moment. Ein Pass von außen wurde unglücklich abgefälscht und die Stürmerin, die aus einer abseitsverdächtigen Position kam, muss nur noch abstauben. Das 0:1 ist das erste Gegentor in dieser Saison, was die bisherige Defensivarbeit auszeichnet. Auch heute bis zur letzten Minute ist die Defensivleistung außerordentlich gut.

Die Mannschaft zeigt nach dem Gegentreffer Charakter und erarbeitet sich Chance um Chance. In der 54. Minute schießt Elisa Spolaczyk nach einem Pass von Celiné Frank knapp am Tor vorbei. Greta Budde köpft eine Ecke über das Tor. In der 58. Minute wird das Team endlich belohnt. Nach einem Freistoß von Marta Schrey, die besonders in der zweiten Halbzeit alle Kräfte nach vorn wirft, und einem „Klein-klein“ im 5er kann Josephine Bonsu den Ball in die Maschen schießen. Der Jubel ist groß und die Erlösung auch. Nun scheint der Knoten geplatzt und das zweite Tor soll auch noch geschossen werden. Somit wird die Taktik umgestellt. Von Viererkette auf Dreierkette, eine Offensivkraft mehr und volle Fahrt voraus. Nadia Pearl, Lina Krauss und Yara Scheffler kommen zur Verstärkung. Letztere muss leider nach vier Minuten mit Alexandra Almasalme getauscht werden, da sie in einem Zweikampf mit dem Fuß weggeknickt ist. Wir hoffen auf schnelle Genesung und wünschen gute Besserung.

Noch drei gute Torchancen können die Unionerinnen nicht nutzen oder werden vom Schiedsrichtergespann als Abseits erklärt. Lina Krauss köpft eine Flanke von Elisa Spolaczyk vorbei, Josephine Bonsus Torschuss trifft nur die gegnerische Torhüterin und Lisa Heiseler trifft in die Maschen des Tores. Die Fahne des Schiedsrichters ist sehr schnell oben in dieser Situation, doch Restzweifel bleiben auch nach dem Spiel bestehen.

Auch diese Situation scheint Viktoria zu spüren und nutzt eine kurze Unordnung in der Defensive aus. Der Ball will einfach nicht aus der Gefahrenzone geklärt werden. Das Gegentor in der 89. Minute lässt viele Träume von der Thronübernahme platzen. So knapp waren die Eisernen Ladies dran, doch das Glück sollte heute mit Viktoria nach Hause gehen. So auch das Zitat des gegnerischen Trainers: „Manchmal hat man eben Glück.“

Torschützin Josephine Bonsu sagte enttäuscht nach dem Abpfiff: „Ich weiß, dass ich das Spiel mehrmals hätte entscheiden müssen und ärgere mich immer noch. Wir waren klar die bessere Mannschaft auf dem Platz aber das Glück war einfach nicht auf unserer, vor allem auch nicht auf meiner Seite. Wenn wir im Rückspiel genau so eine Leistung abliefern und die Angriffe konzentriert zu Ende spielen, wird das Ergebnis ganz anders aussehen.“

Aufstellung
Duszat - Ahlswede (74. Pearl), Görsdorf (74. Krauss), Orschmann, Schrey, Budde, Heiseler, Fredrich (74. Scheffler (82. Almasalme)), Frank, Bonsu, Spolaczyk

Tore
0:1 Marlies Sänger (50.), 1:1 Josephine Bonsu (58.), 1:2 Beslinda Shigjeqi (89.)

In den anderen Partien des Spieltages gewinnt Türkiyemspor mit 6:1 gegen den Rostocker FC und Stern 1900 setzt sich mit 5:2 gegen Hohen Neuendorf durch. Viktoria Berlin steht mit fünf Punkten Vorsprung an der Tabellenspitze, dahinter folgen die Eisernen Ladies und der FSV Babelsberg. Am kommenden Wochenende ist für Union spielfrei, am 8.11.2020 ist Türkiyemspor zu Gast in der Dörpfeldstraße.