Grüße aus der Wuhlheide!

Drei Fragen an Dirk Gräning

Die Fan- und Mitgliederabteilung stellt vor:

Fr, 03. September 2021
Drei Fragen an Dirk Gräning

Unter dem Motto „Die Fan- und Mitgliederabteilung stellt vor“ haben wir bereits viele Personen und Institutionen rund um unseren Verein vorgestellt. Wir wollen so die Menschen hinter den vielen Aufgaben und Aktionen sichtbar machen, vielen Funktionen damit auch ein Gesicht geben. Diese Saison stellen wir  die von uns ausgewählten Unioner vor und haben einige Fragen in Kurzinterviews an sie gerichtet.

Steckbrief:

  • Bei Union tätig als: Wenn ich zu Union gehe, stehe ich auf der Waldseite. Ich bin Mitglied der FuMA, der Eisernen Hilfe und des Eisernen Virus und darüber hinaus bin ich im Aufsichtsrat der Stadion AG.
  • Lieblingsspieler/Trainer: Joachim Sigusch/Heinz Werner
  • Unvergessener Moment bei Union: Der Schlusspfiff am späten Abend des 27. Mai 2019.
  • Wünsche für die Zukunft: Dass das Stadion an der Alten Försterei wieder regelmäßig voll besetzt ist.
  • Typischer Spieltagsablauf: Ich fahre meist mit dem Fahrrad zum Stadion und bin dann irgendwo in der Nähe des Standes der FuMA-Eisernen Hilfe-Szene Köpenick, im Biergarten, auf der Waldseite zu finden. Meist gibt es dort noch einiges zu besprechen bzw. das eine oder andere Problem zu klären. Wenn das erledigt ist, gehe ich zu meinem Stehplatz auf der Waldseite und freue mich, dort bekannte Gesichter zu sehen, mit ihnen ein bisschen zu labern und dann einfach nur Union live zu sehen. Nach dem Spiel treffe ich mich meist zu einem "Spielauswertungsbier" mit meinem Freund Ajax im Biergarten an der Waldseite.
  • Eisern ist … : ... sich gegenseitig zu helfen.

Drei Fragen zu deinen Aufgaben:

  • Welcher Fall ist dir als Fananwalt besonders im Gedächtnis geblieben?

    Deutlich vor Augen ist mir ein Fall, als wir das Derby noch in der zweiten Liga spielten. Mein Mandant wurde mit einem erheblichen Vorwurf konfrontiert: gefährliche Körperverletzung. Die ist mit dem Ausspruch einer Mindeststrafe von sechs Monaten Freiheitsstrafe verbunden. Hier ging es um das Werfen mit Flaschen auf andere Personen. Im Verfahren wurden mehrere Zeugen, u.a. ein Polizeibeamter, gehört. Dieser bestätigte den Tatvorwurf und führte aus, den Angeklagten dabei beobachtet zu haben. Zum Glück konnte ich damals noch ein eigens erstelltes Polizeivideo beschaffen und im Termin als Beweismittel vorlegen. Daraus ergab sich, dass der Angeklagte in eine solche Auseinandersetzung weder verwickelt war noch eine Flasche geworfen hatte. Der Zeuge blieb dennoch bei seiner Darstellung. Mein Mandant wurde zurecht freigesprochen, leider gab es nie ein Verfahren gegen den lügenden Zeugen.

  • Was macht man als Aufsichtsrat der „An der Alten Försterei" Stadionbetriebs AG?

    Der AR ist bekanntermaßen das Gremium, das die Arbeit des Vorstandes kontrolliert. Das heißt rein formal, dass im Rahmen der regelmäßigen Sitzungen der Vorstand von seiner Arbeit berichtet und Beschlussvorlagen in die Versammlung einbringt, über die wir dann entscheiden. Weiterhin überprüfen wir anhand der vorgelegten aktuellen Zahlen die wirtschaftliche Situation der Gesellschaft. Die Stadion AG beschäftigt sich mit der Verwaltung des Stadions und ist als Vermieter dafür verantwortlich, dass die Rahmenbedingungen auch entsprechend der Vorgaben der DFL erfüllt werden. Entsprechend ist eine Hauptaufgabe, die Planungen für den Stadionumbau voranzubringen. Da gibt es viele Punkte zu beachten, die oft sehr langwierige Entscheidungsprozesse mit sich bringen. Zum Beispiel das Verkehrskonzept, das im Rahmen des Umbaus und der damit verbundenen Vergrößerung der Zuschauerkapazität erstellt werden muss. Die Stadion AG muss sich aber auch mit infrastrukturellen Fragen bzgl. der Umgebung des Stadions auseinandersetzen und versucht hier noch bessere Bedingungen zu erreichen und alles zu tun, damit die Bedingungen für den Fußballstandort Köpenick verbessert werden.

  • Gibt es etwas, das du entweder als Anwalt oder als Aufsichtsrat dringend angehen möchtest?

    Als Aufsichtsrat möchte ich weiter daran arbeiten, dass wir in der Zukunft ein Stadion an der Alten Försterei behalten, dass unserer Tradition und unseren Werten entspricht und die Anforderungen, die der Spielbetrieb (Bundesliga und International) mit sich bringt, erfüllt. Das wird eine recht schwierige Aufgabe, aber es muss letztlich das Ziel sein, dass der 1. FC Union alle seine Heimspiele in unserem Stadion austragen kann.

    Als Anwalt ist es mir ein besonderes Anliegen gegen Stadionverbote zu kämpfen, da ich sie für unverhältnismäßig halte. Ein SV sollte maximal im Rahmen von strafrechtlichen Verurteilungen oder ggf. bei Einstellung mit Auflagen erteilt werden. Es muss aufhören, dass gegen Fans, denen Straftaten vorgeworfen werden, in einem frühen Ermittlungsstadium SV ausgesprochen werden und sich später, meist erst nach Ablauf des SV, herausstellt, dass die vorgeworfene Straftat nicht begangen wurde. Letztlich möchte ich mich weiter dafür einsetzen, dass zukünftig Informationen aus Ermittlungsverfahren erst dem Beschuldigten und seinem Anwalt zur Verfügung stehen, bevor sie an Vereine, oder z.B. auch an die Deutsche Bahn, weitergeleitet werden.