1. FC Heidenheim 1846 vs 1. FC Union Berlin
Bundesliga, 16. Spieltag
Heidenheim vs 1. FC Union
Bundesliga, 16. Spieltag
Union verliert in Heidenheim
Spielbericht
Der 1. FC Union Berlin muss sich in einem intensiven Auswärtsspiel dem 1. FC Heidenheim 1846 mit 0:2 geschlagen geben. Das erste Tor des Nachmittags erzielt Frans Krätzig bereits in der 17. Minute. Unions Linksverteidiger Tom Rothe sieht nach einer Notbremse die rote Karte (37.), in der Schlussphase sorgt Adrian Beck für die Entscheidung (82.).
1. FC Union Berlin: Schwolow – Trimmel, Doekhi, Leite, Rothe – Haberer (60. Tousart), Kemlein (73. Vertessen) - Skov, Jeong (46. Skarke) – Hollerbach (60. Vogt), Jordan (60. Ilic)
1. FC Heidenheim 1846: Müller – Traoré, Mainka, Gimber (72. Siersleben), Föhrenbach – Dorsch (86. Kerber), Schöppner – Scienza (28. Conteh), Wanner (72. Beck), Krätzig (72. Busch) – Zivzivadze
Zuschauer: 15.000
Tore: 1:0 Krätzig (17.), 2:0 Beck (83.)
Heidenheims Führung mit der ersten Chance – Union in Unterzahl
Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt kamen die Gäste aus Berlin in der ausverkauften Arena an der Brenz durch mehr Spielanteile besser in die Partie, während die Hausherren kompakt gegen den Ball agierten. In der neunten Spielminute setzte Union dann durch Jordan Siebatcheu das erste Ausrufezeichen. Nach Vorlage von Robert Skov drehte Siebatcheu mit dem Rücken zum Tor auf und suchte mit der Drehung den Torabschluss. Den starken Abschluss des Offensivakteurs wusste nur noch FCH-Schlussmann Kevin Müller mit den Fingerspitzen an den Querbalken zu verhindern. Und auch wenn sich die Eisernen immer wieder in die dritte Zone spielten, war es nach einem schnellen Umschaltspiel der FCH, der den ersten Treffer des Spiels erzielte. Neuzugang Frans Krätzig, der vollkommen frei im Rückraum des Strafraums einlief, ließ Union-Keeper Alexander Schwolow mit dem ersten Schuss aufs Tor keine Chance (17.).
Der Treffer gab den Heidenheimern in der Folge mehr Selbstvertrauen, was sich auch im Spiel widerspiegelte. Im Gegensatz zum Beginn der Partie nahmen sie jetzt aktiv am Spielgeschehen teil und kreierten – vor allem über die schnelle rechte Seite – Offensivaktionen. In den Folgeminuten entwickelte sich die Partie zu einem ausgeglichen, zweikampfbetontem Duell, in dem sich vor allem die Abwehrreihen beider Seiten immer wieder zu präsentieren wussten.
In der 37. Minuten folgte dann der nächste Rückschlag für die Mannschaft von Steffen Baumgart: Nach einem Rückpass aus dem Mittelfeld auf Tom Rothe verspringt ihm der Ball bei der Annahme. Beim Versuch, noch vor dem mittlerweile eingewechselten Sirlord Conteh an den Ball zu kommen, traf Rothe als letzter Mann jedoch den Mittelfeldspieler und sah in der Folge die rote Karte.
Für die letzten Minuten der ersten Halbzeit nahm Skov aus dem Mittelfeld die Position des Linksverteidigers ein. Ohne weitere nennenswerte Aktionen ging es mit dem knappen Rückstand von 0:1 aus Sicht der Unioner in die Halbzeitpause.
Kämpferische Unioner drängen auf den Ausgleich – Heidenheim erhöht
In der Halbzeitpause nahm das Unioner Trainerteam eine Änderung vor: Für Wooyeong Jeong kam Ex-Heidenheimer Tim Skarke ins Spiel. Heidenheim wusste seinen quantitativen Vorteil weiterhin zu nutzen und lief die Eisernen früh an, um den Spielaufbau sofort zu unterbinden. So gelang es den Hausherren auch, sich minutenlang in der Hälfte der Gäste festzusetzen. Union verteidigte leidenschaftlich und schaffte es so, eine höhere Führung der Heidenheimer zu verhindern. Lediglich Jan Schöppner kam mit seinem Kopfball zu einer nennenswerten Möglichkeit (56.).
Union-Trainer Steffen Baumgart nahm mit seinen Wechseln in der Folge auch eine Änderung in der Formation vor: Für Benedict Hollerbach, Jordan Siebatcheu und Janik Haberer kamen Kevin Vogt, Lucas Tousart und - mit seinem Pflichtspieldebüt für die Eisernen – Andrej Ilic in die Partie (60.). Die gewohnte Dreierkette brachte mehr Sicherheit zurück in das Spiel und Union schaffte es so, den Ball länger in den eigenen Reihen zu behalten und durch die kompaktstehenden Ketten des FCH eine spielerische Lösung zu finden. Unermüdlich attackierten die Berliner die Bälle und suchten nach Balleroberung den direkten Weg zum gegnerischen Tor. Doch wieder waren es die Hausherren, die geduldig blieben und so die Führung ausbauten. Nach einer starken Parade von Unions Schlussmann Schwolow war es Adrian Beck, der auf den Abpraller lauerte und den Ball im Nachschuss im Tor unterbringen konnte (83.). Das 0:2 stellte zugleich die letzte erwähnenswerte Szene des Spiels dar, bevor der Schiedsrichter die Partie mit seinem Schlusspfiff beendete.
Stimmen nach dem Spiel
“Es war eine unglückliche Niederlage heute. Wir sind gut ins Spiel gekommen, haben uns gut zurechtgefunden in dem neuen System und haben von Beginn an gezeigt, dass wir Heidenheim unser Spiel aufzwingen wollten. Leider verpassen wir es, den ersten Treffer zu erzielen. Und wie es dann im Fußball so ist, trifft der FCH mit seiner ersten Chance. Auch in der zweiten Hälfte haben wir weitergekämpft, aber die Unterzahl hat es uns nicht leicht gemacht”, resümierte Innenverteidiger Diogo Leite im Anschluss der Partie.
Kapitän Christopher Trimmel erklärte: “Der Spielverlauf war aus unserer Sicht ärgerlich. Wir starteten mit einigen Torchancen in das Duell und ließen den Ball gut laufen. Auch wenn wir heute verloren haben, habe ich viel positives auf dem Feld gesehen. In der Kürze der Zeit, die wir jetzt mit dem neuen Trainer verbracht haben, war schon ein paar Dinge richtig gut und da müssen wir weitermachen.”
“Heidenheim nutzt eine Aktion durch den Konter und macht damit das 1:0. Wir sind trotzdem im Spiel, haben weiter Ballbesitz und unsere Torschüsse. Und dann passiert, was einem jungen Spieler immer mal passieren kann: Es war eine Millimeterentscheidung, ob Tom den Ball trifft oder nicht. Dann liegst du nicht nur 0:1 hinten, sondern bist auch ein Mann weniger. Trotzdem haben wir weiter nach vorne gespielt, bis das Spiel mit dem 2:0 entschieden war. Das alles zeigt, dass die Jungs trotzdem den Willen haben”, so die Analyse von Cheftrainer Steffen Baumgart.
Ausblick auf die kommende Woche
Für das Bundesligateam des 1. FC Union Berlin bleibt nicht viel Zeit zum Durchatmen, geschweige denn eine lange Vorbereitungszeit auf den nächsten Gegner: Bereits am Mittwoch, dem 15.01.2025 empfangen die Eisernen den FC Augsburg, ehe am Sonntag, dem 19.01.2025 zum Rückrundenauftakt der 1. FSV Mainz 05 im Stadion An der Alten Försterei gastiert.
Union gastiert in Heidenheim
Vorbericht
In etwas mehr als 24 Stunden startet für die Profimannschaft der Männer des 1. FC Union Berlin das Bundesligajahr 2025 beim 1. FC Heidenheim 1846. Das Duell des 16. Spieltags wird am Sonnabend, dem 11.01.2025, um 15:30 Uhr in der Voith-Arena angepfiffen.
Die Ausgangslage
Sowohl die Unioner als auch die Heidenheimer blicken auf durchwachsene Ergebnisse zurück: Der 1. FC Heidenheim überwinterte nach einer 0:2-Niederlage bei Schlusslicht Bochum auf Relegationsplatz 16. Mit diesem Ergebnis wartet die Mannschaft von Trainer Frank Schmidt seit mittlerweile zehn Partien auf einen Sieg und steht vor dem Aufeinandertreffen am Sonnabend bei zehn Punkten.
Die Eisernen gingen ebenfalls mit einer Niederlage in die Pause, beim SVW aus Bremen setzte es eine 1:4-Pleite. Auf Platz 12 liegend verabschiedete sich die Mannschaft in die kurze Winterpause.
Der Gegnercheck
Im zweiten Jahr nach dem Aufstieg in das Fußball-Oberhaus stecken die Heidenheimer im direkten Abstiegskampf: Vor dem 16. Spieltag liegt der FCH mit zehn Punkten auf dem Relegationsplatz, vier Punkte fehlen auf Rang 15. Dabei war der Klub in der vergangenen Saison als Achter sogar in die UEFA Europa Conference League eingezogen. Doch der Erfolg weckte Begehrlichkeiten: Mit Jan-Niklas Beste (zu Benfica Lissabon) und Tim Kleindienst (zu Borussia Mönchengladbach) verließen gleich zwei Leistungsträger den Verein, die insgesamt für 38 der 50 erzielten Treffer der vorherigen Spielzeit verantwortlich waren.
Mit der ersten internationalen Wettbewerbsteilnahme in der Vereinsgeschichte läuft es besser: Nachdem sich die Baden-Württemberger in der Qualifikation gegen den schwedischen Vertreter BK Häcken durchsetzten, folgten Siege gegen Olimpija Ljubljana (2:1), Pafos FC (1:0) und Heart of Midlothian (2:0). Als der sechsfache englische Meister Chelsea FC zu Gast in Heidenheim war, gab es die erste Niederlage in der Conference League (0:2). Zuletzt unterlag der FCH bei Istanbul Basaksehir FK mit 1:3 und holte zuhause ein 1:1 gegen den FC St. Gallen. Mit zehn Punkten steht die Schmidt-Elf damit auf dem 16. Platz und hat sich für die Playoff-Runde qualifiziert. Dort wartet der FC Kopenhagen auf die Süddeutschen.
Nach dem Jahreswechsel, und als eines der wenigen Teams, reisten die Heidenheimer an die spanische Mittelmeerküste nach Algorfa und bereiteten sich dort sieben Tage lang auf den Bundesliga-Neustart vor. Während dieser Zeit stießen auch die beiden Winterneuzugänge Budu Zivzivadze (vom Karlsruher SC) und FC Bayern-Leihgabe Frans Krätzig zur Mannschaft.
Der direkte Vergleich
Der 1. FC Union Berlin und der 1. FC Heidenheim trafen bisher 14-mal aufeinander. Zu Buche stehen vier Siege auf Seiten der Eisernen sowie sieben für die Heidenheimer. In drei Duellen gab es eine Punkteteilung. So auch zuletzt in der Bundesliga – ein 2:2 im Stadion An der Alten Försterei.
Personal
Unions Cheftrainer Steffen Baumgart muss auf Frederik Rönnow, Ivan Prtajin, Josip Juranović und Oluwaseun Ogbemudia verzichten. Rani Khedira verpasst die Partie zudem wegen einer Gelb-Sperre.
Das Wiedersehen
Ein Wiedersehen gibt es für Lennard Maloney, Mikkel Kaufmann und Tim Skarke.
Der gebürtige Berliner Maloney kam 2012 zu den Köpenickern und durchlief dort alle Jugendmannschaften. Bei den Unionern kam er in der 2. Bundesliga 2017/18 zu seinem ersten Profieinsatz. 2022 wechselte er nach Stationen in Chemnitz und Dortmund II zum 1. FC Heidenheim.
Mikkel Kaufmann stand bis vergangenen Sommer beim 1. FC Union Berlin unter Vertrag und erzielte in 19 Einsätzen ein Tor.
Geboren in Heidenheim an der Brenz wechselte Tim Skarke mit elf Jahren von der TSG Nattheim in die Jugendabteilung des FCH. Dort durchlief der Rechtsfuß alle Juniorenteams, ehe er in der Saison 2015/16 die ersten Zweitligaminuten sammeln durfte. Sein Premierentor ließ nicht lange auf sich warten: Im zweiten Spiel überhaupt erlöste der damals 19-Jährige sein Team gegen das Schlusslicht MSV Duisburg und traf in der Schlussphase zum 1:0-Sieg. Das Heidenheimer Eigengewächs brachte es auf 70 Spiele für seinen Heimatklub.
Stimmen vor dem Spiel
“Wenn man über Heidenheim spricht, sieht man einen ähnlichen Weg, wie den, den Union gegangen ist. Aus der Regionalliga bis nach Europa, das musst du erst einmal hinbekommen. Es spricht für sie und zeigt auch, dass sie den Basics treu geblieben sind: Hohe Laufbereitschaft, viele und intensive Zweikämpfe. Dazu zeigen sie gutes Umschaltspiel und Gegenpressing und haben generell einen guten Plan bei Ballbesitz. Wir jedenfalls wollen ein gutes Spiel machen, den verlorenen Punkt wiederholen und zeigen, wo unser weiterer Weg hinführt“, so Cheftrainer Steffen Baumgart im Vorfeld der Partie.
“Mit Steffen Baumgart kommt bei Union ein Trainer, der nicht einfach so weiter machen wird. Er wird seine eigenen Ideen haben und diese mit viel Emotionalität vermitteln. Gegen Kiel haben sie zum Beispiel in einer Viererkette agiert und waren generell eher offensiv unterwegs. Wir werden sehen, wie Union es macht, müssen aber in erster Linie auf uns schauen und die Stabilität zurückgewinnen”, erklärte Frank Schmidt vor dem Aufeinandertreffen.
Serviceinfos
Für das Auswärtsspiel im Süden Deutschlands reisen knapp 1.900 Unioner mit. Ebenfalls vor Ort sein wird das Union-Fahr-Zeughaus. Hinweise zum Stadionbesuch gibt es hier.
Die Partie wird live von Sky übertragen. Darüber hinaus gibt es einen Audiostream im rbb24 Inforadio und bei rbb24. Wie gewohnt informiert Union auch im vereinseigenen Live-Ticker über die Partie.