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U23 des 1. FC Union Berlin bezwingt BFC Dynamo 2:1

So, 22. August 2010
U23 des 1. FC Union Berlin bezwingt BFC Dynamo 2:1

Gleich das erste Heimspiel in der Oberliga-Saison 2010/2011 durfte die U23 des 1. FC Union Berlin im Stadion An der Alten Försterei austragen. Schließlich stand bereits zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison das „kleine Derby“ gegen den BFC Dynamo auf dem Programm. Die Sicherheitsproblematik hatte im Vorfeld für vielerlei Diskussionen gesorgt und letztlich dazu geführt, dass keinerlei Anhänger der Gastmannschaft ins Stadion kamen. Trotzdem fand sich eine ordentliche Kulisse ein – immerhin 1.821 Zuschauer wollten sehen, wie sich Unions „Zweete“ gegen den Erzrivalen schlägt. Union-Trainer Theo Gries konnte dabei auf die Unterstützung seines Kollegen Uwe Neuhaus zählen und schickte folgende Elf im 4 – 2 – 3 – 1-System aufs Feld:

Haker – Kulecki, Stuff, Gill, Trapp – Hegert, Kohlmann – Thomik, Malinowski, Sahin - Soltanpour

Zunächst war wenig Feuer im Spiel – beide Mannschaften schienen von der Last der Geschichte etwas gehemmt. Nach gut einer Viertelstunde nahm die Parte dann aber Fahrt auf. Kenan Sahin setzte das erste Achtungszeichen, als er über links in den Strafraum eindrang und abzog – sein Schuss landete in den Armen von BFC-Torwart Rothe. Beide sollten im Spielverlauf noch häufiger im Zentrum des Geschehens stehen. Nach 25 Minuten führte ein Angriff über Kiyan Soltanpour und Sahin zur ersten Ecke der Eisernen, die aber nichts einbrachte. Zwei Minuten später war es dann soweit. Mit resolutem Einsatz eroberte Sahin in der eigenen Hälfte den Ball und schickte mit einem Traumpass Soltanpour auf die Reise. Dieser zog unwiderstehlich davon, legte den Ball noch links an Torwart Rothe vorbei und schob zum umjubelten Führungstreffer ein. Zehn Minuten später hatten viele den Torschrei schon auf den Lippen. Den von Sahin hereingegebenen Freistoß verlängerte Hegert per Kopf – vom Innenpfosten sprang der Ball jedoch wieder ins Feld zurück. In der Folge kontrollierte Union das Spiel und nahm die verdiente Führung mit in die Pause.

Die zweite Halbzeit begann ähnlich wie die erste zunächst verhalten. Die Gäste bemühten sich ins Spiel zu kommen, Union kontrollierte den Ball – bis zur 52. Minute. Eine Flanke von rechts fand im Strafraum den Kopf von Rahmig, der den Ball ebenfalls an den Innenpfosten setzte, diesmal aber prallte er von dort ins Tor. Der überraschende Ausgleich für die Gäste.

Union drehte nun auf und man merkte, dass dieses Spiel auch für die Akteure auf dem Platz von besonderer Bedeutung war. In Minute 52 scheiterte Malinowski nach einem toll ausgespielten Angriff aus Nahdistanz an Rothe, Sahins Hereingabe in der 60. verpassten Soltanpour und Hegert am Fünfmeterraum. Zwei Minuten später spielt Sahin erneut Hegert frei, der den Ball knapp neben das Tor setzt. Erst in der 76. Minute mal wieder ein Lebenszeichen der Gäste und die erste Chance für Haker im Union-Tor, sich auszuzeichnen. Den Konter der Gäste pariert er mit toller Parade. Im direkten Gegenzug zieht Thomik rechts auf und davon und bedient Malinowski in der Mitte – der köpft jedoch drüber.

Langsam schien der Mannschaft von Theo Gries die Zeit wegzulaufen. Auffällig in dieser Phase der Partie war, dass der Trainer keine Wechsel vornahm und seine Jungs nie hektisch wurden. Immer wieder wurde versucht, die Partie spielerisch zu entscheiden. Immer wieder wurde nach jedem gescheiterten Angriff neu aufgebaut, auch als erneut Sahin in der 85. Minute mit einem straffen Schuss an Rothe scheiterte.

Es kam lief bereits die 90. Minute, als das Spiel ein denkwürdiges Ende fand. Ein aus bestimmt 50 Metern Entfernung geschlagener Ball wurde von der Innenverteidigung des BFC unterlaufen und fand Marcel Hegert. Dieser nahm die Kugel volley und donnerte den Ball aus Nahdistanz zum hochverdienten Siegtreffer in die Maschen. Dieses Ende der Partie sorgte auf dem Platz und auf den Rängen bei allen Unionern für ausgelassene Stimmung. Die Gäste hingegen sanken erschöpft und enttäuscht zu Boden.

In der Pressekonferenz nach dem Spiel fanden beide Trainer deutliche Worte für das Geschehen: „Ich gratuliere Theo Gries zu einem hochverdienten Sieg seiner Mannschaft. Wir haben bis auf die erste Viertelstunde eigentlich nur reagiert und nie agiert. Das Spiel in der Schlussminute so zu verlieren ist allerdings nicht zu entschuldigen, das ist Kindergartenfußball. Einen Ball der 50 Meter durch die Luft segelt, den köpfe sogar ich noch weg“, so der sichtlich enttäuschte ca. 1,70 m große Gästetrainer Heiko Bonan.

Theo Gries war hingegen überglücklich: „Für mich geht ein Traum als Trainer in Erfüllung. Wenn man gesehen hat, wie dieses Spiel im Vorfeld die Leute bewegt hat – auch immer wieder bei uns am Trainingsplatz wurde wir darauf angesprochen – dann ist es einfach großartig, den Fans diesen Sieg zu schenken. Wir hatten uns das auch verdient, denn wir haben unzählige gute Chancen herausgespielt. Ich wäre enttäuscht gewesen, wenn es beim 1:1 geblieben wäre.“