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U23: Sonntagsschuss vermiest Rückrundenstart

So, 11. Dezember 2011
U23: Sonntagsschuss vermiest Rückrundenstart

Ein Sieg gegen BFC Viktoria Berlin war notwendig, um den ersten Platz in der NOFV-Oberliga Nord erklimmen zu können. Bis zur 79. Minute verlief auch alles nach Plan. Doch dann vermieste Robert Schröder der Yanova-Elf mit einem Sonntagsschuss den perfekten Start in die Rückrunde und glich für die Tempelhofer zum 2:2-Endstand aus.

Bei den ambitionierten Gästen fehlte Sebastian Bönig aufgrund einer roten Karte. Im Spiel gegen Germania Schöneiche holte sich der Ex-Unioner den Platzverweis ab. Den selbstbewussten Aufsteigern stellte U23-Coach Yanova folgendes 4-4-2-Sytem mit Raute entgegen:

Pruschke – Mrkaljevic, Uaferro, Trapp, Mayoungou (46. Hofmann) – Malinowski, Selcuk, Giese (50. Gill), Skrzybski – Djan-Okai (83. Ujazdowski), Savran

Die Partie vor 95 zahlenden Zuschauern begann mittelmäßig. Wenn es Richtung Tor ging, dann meistens über Einzelaktionen. So war es der doppelte Steven Skrzybski, der die ersten Chancen im Alleingang produzierte. Die schnellen Dribblings und die kurzen Antritte des Stürmertalents, der heute als hängende Spitze fungierte, stellten die Abwehr der Gäste mehrmals vor Probleme (10./12.). Es passierte ansonsten nicht viel. Union hatte die Partie weitestgehend im Griff – die Eiserne Abwehr stand bis zur 14. Minute tadellos. Doch dann kam es zum folgenschweren Missverständnis zwischen Kilian Pruschke und Boné Uaferro. Der lange Abwehrspieler wollte per Kopf auf seinen Keeper zurückspielen, doch dieser stand nicht da, wo der Defensivspezialist ihn vermutete. Weit aufgerückt, übersprang das Leder den Schlussmann und Timur Özgöz musste den Ball nur noch über die Linie befördern. Die überraschende Führung tat den Gästen sichtlich gut – mehr und mehr übernahmen sie die Kontrolle des Spiels. Doch gefährlich wurde es auf beiden Seiten erst mit Standardsituationen. Aus besten Positionen vergaben Trapp auf der einen (18.) und Burak Mentes (24.) auf der anderen Seite. Erst in der 38. Minute kam es zur ersten richtig guten Gelegenheit für den 1. FC Union Berlin aus dem Spiel heraus. Nach einen scharfen Hereingabe war es Halil Savran, der aus kurzer Distanz hätte einnetzen können. Konstantin Filatow, Torhüter der Gäste, parierte jedoch und hielt die zwischenzeitliche Führung fest. Mit dem unglücklichen 0:1 ging es dann auch in die Halbzeit.

Die zweite Hälfte begann ähnlich behäbig wie die erste. Es war wieder eine Standardsituation, die für Gefahr sorgte. Philip Malinowski legte sich den Ball zurecht und zimmerte das Leder aus halbrechter Position an den Innenpfosten und von dort ins Tor (59.). Der in der Halbzeit eingewechselte Oliver Hofmann hatte fünf Minuten später sogar die Führung auf dem Fuß, als er erst einen Gegner vernaschte und dann aus der zweiten Reihe abzog. Sein Schuss streifte den Querbalken. Union hatte wieder Lust bekommen. Mittlerweile war auch Stephan Gill in die Partie gekommen und sollte seinen Trainer nicht enttäuschen. 20 Minuten vor dem Spielende konnte der Abwehrchef einen Abpraller von Halil Savran nutzen und hämmerte den Ball unhaltbar für Filatow unter die Latte. Die Freude über die Führung währte nicht lang. Robert Schröders Verzweiflungsschuss aus gut 25 Metern senkte sich hinter Kilian Pruschke und prallte von der Unterkante der Latte knapp über die Linie (79.). Der Sonntagschuss besorgte dann auch den Endstand der Partie. Daran konnte auch der schön getretene Freistoß von Philip Malinowski nichts ändern, der nur den Weg an den Querbalken fand.

„Es war ein komisches Spiel, beginnend mit dem krassen Fehler von uns, der direkt zum 0:1 geführt hat“, fasste Engin Yanova die Partie zusammen. „Danach hat man gesehen, dass Viktoria eine gute defensive Grundordnung hat. Dazu kam, dass wir bei Ballverlusten nicht gut gestanden haben, so haben sich immer wieder Kontermöglichkeiten für den Gegner aufgetan. Mit der Umstellung in der zweiten Halbzeit kam mehr Ordnung ins Spiel und wurden dann in unserer Drangphase auch belohnt. Aber nach dem 2:1 bin ich mit dem Verhalten unserer jungen Mannschaft nicht zufrieden. Man darf dann den Gegnern keine psychologischen Vorteile geben – wir verlieren die Zweikämpfe auf strategisch wichtigen Positionen. Wir haben es nicht geschafft, spielerisch die Oberhand zu behalten. Da muss ich meiner Mannschaft einen Vorwurf machen“, merkte der Coach kritisch an.