Hallo und Eisern gesagt!

Sieg erzwungen: Union II besticht durch Willen nach Rückstand

So, 21. August 2011
Sieg erzwungen: Union II besticht durch Willen nach Rückstand

In einer Partie mit mehr Ballbesitz und Vorteilen in der individuellen Klasse, beißt sich Unions U23 zunächst ins Hintertreffen geraten zurück in das Spielgeschehen und gewinnt verdient mit 2:1 (0:1).

Pruschke – Mrkaljevic, Uaferro, Gill, Trapp – Dietrich (59. Weiss), Giese (69. Hoth), Malinowski, Selcuk – Skrzybski, Djan (85. Hoffmann)

Erst zwei Tore brachten die Hausherren vom Aufsteiger 1. FC Neubrandenburg in den bisherigen zwei Heimspielen zustande. Wer aber schon vor dem Anpfiff davon ausging, dass sich die Mecklenburger deshalb vornehmlich auf die Verteidigung konzentrieren würde, sah sich getäuscht. Der Liga-Neuling schien zu ahnen, was auf ihn zukommen würde. Giftiges Zweikampfverhalten bereitete Union II in der Anfangsphase großes Kopfzerbrechen. Die Schwierigkeiten fanden ihren Ausdruck im frühen Gegentor, bei welchem die Abwehrreihe einen leicht unsortierten Eindruck hinterließ. Der Flanke über die linke Abwehrseite folgte der Kopfball des Neubrandenburger Kapitäns Michael Gaede, gegen den der alleingelassene Kilian Pruschke nichts auszurichten vermochte (8.).  Dabei hatte Unions U23-Coach im Vorfeld eindringlich davor gewarnt, den Gegner auf die leichte Schulter zu nehmen. So besannen sich seine Spieler in der Folge auf die eigenen Stärken und bauten konstruktiven Druck auf den Kasten der Platzherren auf. Das laute Klatschen des Versuchs von Cihan Selcuk am Querbalken war der Auftakt zur überfälligen Druckphase der eisernen Amateure (11.). Individuell hatten die Gäste im Neubrandenburger Jahnstadion ohne Frage die höhere Qualität, doch fehlte in den entscheidenden Sequenzen noch die letzte Konzentration. Klare Torchancen blieben indes Mangelware, was am Charakter des Spiels aber kaum etwas änderte: Union II bestimmte das Geschehen und Neubrandenburg schien mit der knappen Führung einigermaßen zufrieden zu sein. Abiturient und Torwarthoffnung Kilian Pruschke entschärfte mit bemerkenswerter Präsenz drei Minuten vor dem Ende des ersten Abschnitts eine der besseren Neubrandenburger Möglichkeiten zur Ecke. Beklatscht von 670 Zuschauern verabschiedeten sich die Teams daraufhin in die Pause.

Eigentlich hatte das Trainergespann des 1. FC Union bis auf das Ergebnis wenig zu beklagen. Die Mannschaft kämpfte, kam vorerst aber nicht zu den gewünschten Einschuss-Möglichkeiten. Die eisernen Hoffnungsträger schnürten den Gastgeberan an deren 16er gehörig ein. Die Kraft war Neubrandenburg im Defensivkampf abhanden gekommen, und so schien es nur eine Frage der Zeit, bis der fällige Ausgleich fallen würde. Steven Skrzybski hatte die größte Chance, seine Kameraden vom quälenden Rückstand zu erlösen, doch fand der überlegte Heber des beweglichen Stürmers das Tor nicht (56.). Neubrandenburg fehlte die Luft für Offensivaktionen, weshalb die Gäste streckenweise mit fünf Spielern den Druck auf den gegnerischen Kasten forcierten. Ricky Djan ließ die Steine von den Herzen der 50 mitgereisten Union-Fans purzeln, als er mit einem knallharten Rechtsschuss Neubrandenburgs Schlussmann keine Chance ließ (59.). Engin Yanova wechselte nach dem 1:1 den am Knie lädierten Christian Dietrich gegen Benjamin Weiss, der sich glänzend einfügte. Mit feiner Klinge operierte der neue Mann und schlenzte die Kugel von links in das lange Eck (62.). Sonderlich überraschend kam die Wende des Duells nicht, doch verpassten es die Unioner Youngsters im Anschluss nachzulegen. Und so blieb es bis zum Abpfiff ein intensiv geführter Vergleich, welchen die Berliner aufgrund des beherzteren Einsatzes mit 2:1 völlig zu Recht für sich entschieden.

„Spielerisch haben wir nicht unser bestes Spiel gezeigt, kämpferisch muss ich meiner Mannschaft aber ein großes Kompliment aussprechen. Nach dem Rückstand haben wir die Chancen erzwungen und die Linie gehalten“, beschrieb Engin Yanova den Verlauf der neunzig Minuten aus seiner Sicht.