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Kein Frühlingserwachen: U23 trennt sich torlos vom Malchower SV

So, 18. März 2012
Kein Frühlingserwachen: U23 trennt sich torlos vom Malchower SV

Für Fußballfeinschmecker hatte die Partie zwischen dem 1. FC Union Berlin II und dem Malchower SV 90 wenig zu bieten. Fehlende Fortune auf der einen und destruktiver Fußball auf der anderen Seite mündeten im folgerichtigen 0:0-Endergebnis. Bei milden Temperaturen am Bruno-Bürgel-Weg konnte die Yanova-Elf wieder kein Tor erzielen und hat nun schon sechs Punkte Rückstand auf Tabellenführer Hansa Rostock II.

Immer noch von Verletzungssorgen geplagt, formierte der U23-Trainer sein Team in folgendem 4-4-2-System mit Raute:

Pruschke – Fritsche, Gill, Trapp, Mayoungou – Hoth – Mrkaljevic (68. Djan), Dietrich (80. Selcuk) – Malinowski – Hofmann, Ujazdowski

Die Idee war von Beginn an erkennbar, mit der Engin Yanova seine Elf auf das Feld am Bruno-Bürgel-Weg 63 geschickt hatte. Die Angriffe sollten schnell über die Außen vorgetragen und Malchow schon in der eigenen Hälfte vom Ball getrennt werden. Umgesetzt wurde dieses Ideal aber nur zur Hälfte. Im Spiel gegen den Ball stand die „Zweete“ kompakt und wusste sich gegen die spärlichen Angriffsbemühungen der Gäste gut zur Wehr zu setzen. Mit dem Spielgerät in den eigenen Reihen zeichnete sich allerdings ein ganz anderes Bild ab. Viele Abspielfehler, zum Teil auch durch den bemitleidenswerten Rasenzustand verursacht, machten Chancen aus dem Spiel heraus zu einem seltenen Vergnügen. Es bedurfte einer Unsicherheit des Malchower Keepers, um die erste Chance in der Partie zu verzeichnen. Eine eigentlich harmlose Flanke von Christian Dietrich schätzte Schlussmann Paul Kornfeld falsch ein und bugsierte das Leder knapp über das eigene Tor (10.). Nur vier Minuten später hatte Oliver Hofmann, der im Sturm neben Daniel Ujazdowski auflief, eine der wenigen, richtig guten Gelegenheiten der Partie. Der Angreifer grätschte in eine flache und scharfe Hereingabe von Christian Dietrich herein, wurde in letzter Sekunde aber von seinem Gegenspieler entscheidend abgedrängt und erwischte den Ball nicht hundertprozentig. In der Folge waren es vor allem Standardsituationen, die die Eisernen gefährlich vor das gegnerische Tor brachten (16.Trapp/18.Ujazdowski). Dass die Malchower Offensive in der Zeit praktisch nicht stattfand, beruhigte Coach Engin Yanova jedoch keineswegs. Motivierend und dirigierend, versuchte der Trainer Einfluss auf den mittlerweile abflachenden Kick zu nehmen. Die Mecklenburger, die bis zum Halbzeitpfiff nur zwei Torschüsse verbuchen konnten, sahen sich in der 44. Spielminute schon fast in Rückstand liegen. Wieder war es der starke Christian Dietrich, der auf dem linken Flügel zwei Gegner aussteigen ließ und aus spitzem Winkel abzog. Der Flügelflitzer wollte es aber zu genau machen und schob die Kugel am rechten Pfosten vorbei. So ging es torlos in die Halbzeitpause.

Ein schnell vorgetragener Angriff der Malchower direkt nach Wiederbeginn, ließ auf offenere zweite 45 Minuten hoffen. Kevin Blumenthals Schuss war aber nicht mehr als ein kurzes Strohfeuer, denn die Gäste verlegten sich augenblicklich wieder auf die Defensive. Dem zehnminütigen wütenden Ansturm der Eisernen hatte das Team von Sven Lange aber wenig entgegenzusetzen. Erst war es Daniel Ujazdowski, der mit einem wuchtigen Schuss den Pfostenzustand prüfte (60.) und dann aus kurzer Distanz einen Kopfball neben das Gehäuse setzte. Bevor dann auch Denis Mrkaljevic ebenso glücklos am Gebälk  des Gästekastens scheiterte (63.). Die Druckphase der Hausherren schien schon fast wieder verebbt, als Torwart  Paul Kornfeld mit einer einhändigen Abwehr vor Maurice Trapp zur Ecke klären konnte und seine Mannschaft vor einem Gegentor bewahrte (68.). Der eingewechselte Ricky Okai-Djan erspielte in den Schlussminuten noch eine gute Gelegenheit, reihte sich aber in die glücklosen Aktionen seiner Mitspieler ein und konnte dann letztendlich auch nichts mehr am Endergebnis ändern. Damit blieb es bei dem glücklichen Punktgewinn für den Malchower SV 90.

Trotz des enttäuschenden Resultats, wusste Engin Yanova die Leistung seiner Mannschaft sachlich einzuschätzen: „Heute hat uns die Durchschlagskraft gefehlt. Ob es nun platzbedingt war oder an technischen Unzulänglichkeiten lag, wir haben heute den Gegner im Spiel gehalten. Im Spiel gegen den Ball kann ich meinem Team keinen Vorwurf machen. Wir waren gut organisiert und haben ordentlich in der Zone verteidigt. Was heute wirklich enttäuschend war ist, dass wir Spieler haben, die Woche für Woche nicht an die Hundertprozent rankommen. Dann müssen wir Ausfälle kompensieren, was einer so jungen Mannschaft schwer fällt.“, so der Trainer nach dem torlosen Remis.