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Erfahrung setzt sich durch: U23 verliert mit 0:3 gegen Magdeburg

Fr, 28. September 2012
Erfahrung setzt sich durch: U23 verliert mit 0:3 gegen Magdeburg

Es war ein Duell der Gegensätze: Der zweitplatzierte 1. FC Magdeburg gastierte am Freitag, 28.09.2012 beim Tabellenschlusslicht 1. FC Union Berlin II im Jahn-Sport-Park und präsentierte sich als Spitzenmannschaft. Eiskalt vor dem Unioner Kasten ließen sie der blutjungen, aufopferungsvoll kämpfenden Mannschaft von Cheftrainer Engin Yanova keine Chance und siegten letztendlich verdient mit 0:3 (0:2).

Im Vergleich zum Spiel beim BAK 07 musste Trainer Engin Yanova erneut umstellen und schickte seine Mannschaft im 4-1-4-1-System auf den Platz:

Patzler - Simonovic, Hoth, Mayoungou, Demirkol - Giese (69. Reimann) - Razeek (69. Druscky), Fritsche, Hollwitz, Hermann (82.Dietrich) - Ujazdowski

Die erste Schrecksekunde in der Regionalligapartie hatte nur bedingt mit dem fußballerischen Geschehen zu tun. Ugur Demirkol ging nach einem Zweikampf zu Boden und musste an der Außenlinie behandelt werden. Der Verteidiger zeigte sich robust und kam zurück in die Partie. Von Abtasten war in der Folge keine Spur. Die Magdeburger zeigten die breite Brust eines Spitzenteams, mussten aber dennoch die erste Chance des Spiels zulassen. Daniel Ujazdowski setzte sich zweikampfstark auf der rechten Seite durch und versuchte, mit einem Innenristschuss FCM-Keeper Matthias Tischer zu überlisten. Der Schuss drehte sich jedoch deutlich am Kasten vorbei (4.).  Die Jung-Unioner ließen sich nicht von der reiferen Spielanlage der Gäste beeindrucken und drängten ihrerseits nach vorn. Vor allem über Standardsituationen zeigte sich die "Zweete" gefährlich - zwei Eckbälle und ein Freistoß konnte man allein bis zur 12 Spielminute notieren. Ein schneller Angriff über die rechte Unioner Abwehrseite genügte jedoch, um die Magdeburger in Front zu bringen. Fabio Viteritti legte sich den Ball selbst vor und schob die Kugel aus spitzem Winkel an Sebastian Patzler vorbei - 0:1 (15.). Von dem frühen Rückstand angestachelt, zeigten die Köpenicker mehrmals ihr technisches Geschick und brachten die Sachsen-Anhaltiner in Verlegenheit. Vor allem Ahmed Razeek und Robert Hermann kreierten gute Tormöglichkeiten, denen allerdings der entscheidende Abschluss fehlte (26./29./32.). Getreu dem Motto: „Wer die Tore vorn nicht macht, bekommt sie hinten“,  ließen die Elbstädter ihre ganze Erfahrung aufblitzen und erzielten mit ihrer zweiten Chance den zweiten Treffer. Dawid Krieger legte im Strafraum erneut auf Viteritti quer, der nur noch einzuschieben brauchte (35.) Halbchancen von Daniel Ujazdowski (37.) und Fabian Fritsche (45.) brachten nicht den erhofften Anschlusstreffer und so ging es mit dem Zwei-Tore-Rückstand in die Pause.

Die zweiten 45 Minuten begannen wie die ersten endeten. Der 1. FC Union Berlin II hatte mehr Spielanteile, zeigte sehenswerte Passstafetten und die Blau-Weißen reagierten fast unterkühlt mit schnellen Kontern über die Außen. Den Hallo-Wach-Effekt gab es dann für die 1.384 Zuschauer in der 54. Minute, als Kevin Giese sich ein Herz fasste und aus gut 20 Metern auf das Tor zog - wie ein Strich rauschte der Ball um Haaresbreite am Gäste-Tor vorbei. Ähnlich versuchte es dann Fabian Fritsche nur eine Minute später. Der Schuss des kleinen Dribblers verfehlte sein Ziel ebenfalls nur knapp. Das Tor hingegen fiel auf der anderen Seite. Dem 0:2 ganz ähnlich, spielte Ali Moslehe einen schnellen Querpass auf Florian Beil, der nur noch den Fuß hinhielt und das Magdeburger Tore-Konto aufstockte (69). Der Yanova-Truppe versetzte die jetzt doch deutliche Führung endgültig den Knick in der Moral. Magdeburg spielte den 0:3-Auswärtserfolg trocken herunter.

Dass das klare Ergebnis kein Zeichen der absoluten Dominanz Magdeburgs war, machte sogar Gäste-Trainer Andreas Petersen in der anschließenden Pressekonferenz deutlich: "Ich habe eine gute Unioner Mannschaft gesehen, die herzerfrischenden Fußball gespielt hat, die Ball und Gegner gut hat laufen lassen, aber im Abschluss ein großes Manko hatte."

„Mit der Art und Weise, wie wir heute gespielt haben, kann man trotz des Ergebnisses sehr zufrieden sein. Es war ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, so wollen wir auch zukünftig Fußball spielen", stimmte U23-Coach Engin Yanova seinem Trainerkollegen zu.    "Wir hatten Schwierigkeiten, uns gegen die robusten Magdeburger durchzusetzen. Die kleinen, naiven Fehler werden wir versuchen abzustellen, aber das ist ein Lernprozess, der Zeit in Anspruch nimmt. Wir werden in jedem Falle weiter mutig nach vorn spielen", prognostizierte Yanova für die nächsten Spiele.