Kommt nix im TV? :)

Sieg in letzter Minute

Mo, 27. Oktober 2014
Sieg in letzter Minute

Abstiegskampf pur in der Dörpfeldstraße: Die Eisernen Ladies gewinnen in allerletzter Sekunde gegen die punktgleichen Gäste vom Magdeburger FFC und holen sich ihren ersten Sieg in der 2. Bundesliga seit dem Wiederaufstieg.

Vor der Partie war jedem klar, dass dieses Spiel gegen den direkten Mitkonkurrenten ein enorm wichtiges werden wird. Die Mannschaft hatte in der letzten Trainingswoche sehr konzentriert gearbeitet und schon bei der Erwärmung war zu spüren, dass die Einstellung und der Willen zu 100% stimmten. Union-Coach Steffen Beck nahm drei Veränderungen in der Startaufstellung vor. Für Sarah Rode, Justina Krüger und Charleen Niesler rückten Julie Illmann, Alina Janowitz und Franziska Schulte in die Mannschaft. In der Anfangsphase erspielten sich die Eisernen Ladies gleich eine gute Chance, doch Bianca Joswiak traf aus spitzem Winkel nur das Lattenkreuz. Die Gäste aus Magdeburg verfügten über eine reifere Spielanlage und waren spielerisch die bessere Mannschaft, doch Union setzte heute den absoluten Kampfeswillen dagegen und hatte mit Monique Eichhorn einen sicheren Rückhalt im Tor. Egal, was Magdeburg auch probierte, entweder war ein Bein einer Unionerin dazwischen oder Eichhorn hielt. Torchancen waren in der ersten Halbzeit auf Union-Seite Mangelware, die Angriffsbemühungen waren oftmals zu langsam und ungenau, sodass das Mittelfeld nur selten überbrückt werden konnte. Magdeburg dagegen erspielte sich einige ernsthafte Möglichkeiten, die sie jedoch nicht nutzen konnten. So ging es torlos in die Pause.

In der Halbzeit wurden einige Dinge angesprochen, die unbedingt geändert werden mussten und die Mannschaft wurde noch einmal motiviert. Endlich nahm das Spiel Fahrt auf und die Offensivaktionen waren nun schneller und gezielter. In der 59. Minute gab es den großen Schock für die Eisernen. Die Schiedsrichterin sah ein Foul von Andrina Braumann an Anne Bartke und zeigte auf den Elfmeterpunkt. Yvonne Wutzler ließ sich die Chance nicht entgehen und verwandelte sicher zur 0:1-Führung. Union fiel trotz des Rückstandes aber nicht zusammen, sondern versuchte nun vehement den Ausgleich zu erzielen. In der 69. Spielminute hatten die Zuschauer den Torschrei schon auf den Lippen, als Julie Illmann knapp an einem Freistoß von Bianca Joswiak vorbeirutschte. Nur wenige Minuten später verfehlte Liza Grimske mit einem Freistoß knapp das Tor. Union wechselte mit Eyline Jakubowski eine weitere Stürmerin ein, um den Druck zu erhöhen, was aber auch Räume für Magdeburg ergab, die in der Folge wieder einige hundertprozentige Chancen liegen ließen. Mit viel Glück und Einsatz konnte Union diese Phase unbeschadet überstehen. Die Eisernen versuchten nun alles und brachten mit Charleen Niesler und Josephine Ahlswede noch zwei weitere Offensivspielerinnen. In der 90. Minute gab es dann einen Freistoß auf der linken Seite. Bianca Joswiak brachte den Ball auf den langen Pfosten und Julie Illmann köpfte zum vielumjubelten Ausgleich ein. Es sollte aber noch besser kommen! In der 93. Minute gab es erneut einen Freistoß für Union an der Mittellinie. Lisa Görsdorf bringt den Ball an den Strafraum, der von einer Magdeburger Abwehrspielerin nicht weit genug geklärt werden konnte. Über mehrere Stationen kommt der Ball zu Julie Illmann, die sah die freistehende Nathalie Klefisch und ihr Schuss wurde noch entscheidend abgefälscht und landete unhaltbar für die Torhüterin im Tor. Riesenjubel auf und neben dem Platz! Wer hätte das noch gedacht? Kurz darauf ist das Spiel vorbei und der erste Sieg in der zweiten Liga geschafft.

„Der Sieg ist mit Sicherheit glücklich, wenn man die guten Torchancen der Gäste sieht, aber die Mannschaft hat heute alles dafür getan und das Glück erzwungen“, resümierte der glückliche Trainer Steffen Beck nach dem Spiel.

Das nächste Wochenende ist spielfrei, am 8. November sind die Unionerinnen beim Tabellennachbarn in Bochum zu Gast.