1. FC Union Berlin vs SFC Stern 1900
Polytan-Pokal, 4. Spieltag
vs SFC Stern 1900
Polytan-Pokal, 4. Spieltag
Eiserne Ladies ziehen ins Pokalfinale ein
Spielbericht
Die Frauenmannschaft des 1. FC Union Berlin hat sich im Halbfinale des Polytan-Pokals mit 10:0 gegen den SFC Stern 1900 durchgesetzt. Lisa Heiseler bringt die Unionerinnen nach zehn Minuten auf die Siegerstraße, ehe Sarah Abu Sabbah per Viererpack das Ergebnis in die Höhe schraubt (22./23./29./38.). Für den 6:0-Halbzeitstand sorgt Athanasia Moraitou in der 42. Minute. Im zweiten Durchgang machen Celine Frank, Dina Orschmann sowie abermals zweimal Abu Sabbah das Ergebnis zweistellig (50./63./86./90.).
1. FC Union Berlin: Wagner – K. Orschmann (79. Schindler), Becker, Frank – Sakar, Blaschka, Moraitou, Heiseler (79. Scheel), Reissner (66. Rurack) – Abu Sabbah, D. Orschmann (66. Görsdorf)
SFC Stern 1900: Härtel – Ibrisevic (83. Schneider), Steinmeyer, Cibusch, Fröhlich (80. Boldt), Schmitz – Brünner (70. Schreyer), Roll (70. Krüger, Gabler, Herber – Zeinert (80. Pricelius)
Personal: Im Vergleich zum Sieg gegen Berolina Mitte am vergangenen Sonntag veränderte Cheftrainerin Ailien Poese die Startelf auf einer Position. Celine Frank begann anstelle von Charleen Niesler von Beginn an.
Tore: 1:0 Heiseler (10.), 2:0 Abu Sabbah (22.), 3:0 Abu Sabbah (23.), 4:0 Abu Sabbah (29.), 5:0 Abu Sabbah (38.), 6:0 Moraitou (42.), 7:0 Frank (50.), 8:0 D. Orschmann (63.), 9:0 Abu Sabbah (86.), 10:0 Abu Sabbah (90.)
Zuschauer: 200
Abu Sabbah mit Viererpack in 16 Minuten
Im Trainingszentrum Oberspree gab Celine Frank nach kurzem Abtasten beider Mannschaften in der 8. Minute den ersten Abschluss des Spiels ab und verfehlte das Gehäuse aus 20 Metern knapp. Nur zwei Minuten später lag der Ball dann aber im Netz: Ein Pass in die Tiefe von Naika Reissner erreichte Anouk Blaschka rechts im Strafraum, die quer auf Lisa Heiseler legte, welche das Leder aus der Drehung ins Tor beförderte (10.).
Auch in der Folge kontrollierten die Unionerinnen die Partie mit hohen Ballbesitzanteilen und versuchten immer wieder, mit Tiefenläufen hinter die dichte Fünferkette der Steglitzerinnen zu gelangen. In der 22. Minute war es dann aber ein Standard, der für den zweiten Treffer sorgte: Ein Freistoß von Heiseler landete auf dem Kopf von Sarah Abu Sabbah, die das Spielgerät aus kurzer Distanz ins Tor nickte. Nur eine Minute später war die Top-Torjägerin erneut zur Stelle, als sie nach einem hohen Ball von Frank allein vor der Torhüterin auftauchte und jene elegant mit einem Heber aus 16 Metern überwand (23.). Bereits in der 29. Minute machte Abu Sabbah ihren Hattrick perfekt und schlenzte den Ball rechts im Strafraum sehenswert mit dem linken Fuß ins lange Eck.
Die Unionerinnen sorgten im Pokal-Halbfinale früh für Klarheit und erspielten sich zahlreiche Torchancen. So flog ein Schuss von Katja Orschmann in der 35. Minute nur knapp über die Latte. Eine Minute später versuchte es die Innenverteidigerin erneut aus der Distanz, doch diesmal flog der Ball ebenso knapp am Pfosten vorbei. Stattdessen durfte in der 38. Minute erneut Abu Sabbah jubeln, deren Kopfball nach einer Flanke zunächst noch von Stern-Keeperin Antonia Härtel pariert wurde, im Nachschuss brachte die Angreiferin das Leder im Tor unter. Kurz vor der Pause machte Athanasia Moraitou das halbe Dutzend voll, als sie nach einer Ecke am kurzen Pfosten zur Stelle war (42.).
Frank, Orschmann und Abu Sabbah treffen in der zweiten Hälfte
In der 50. Minute ging das Toreschießen bei den Eisernen Ladies weiter und erneut verhalf ein Eckball zum Erfolg: Nachdem Anouk Blaschka das Leder hereingab, gelangte der Ball über Umwege zu Marie Becker, die im Fünf-Meter-Raum per Kopf noch einmal quer legte und Celine Frank schließlich einköpfte. Vier Minuten später kam Blaschka nach einem hohen Ball frei vor der gegnerischen Torhüterin zum Abschluss, die Schlussfrau verhinderte durch eine Fußabwehr den achten Treffer der Eisernen.
Jener sollte in der 62. Minute fallen: Eine Flanke von Naika Reissner verpasste Dina Orschmann im Zentrum noch haarscharf, doch der Ball wurde nochmals heißgemacht, sodass Abu Sabbah erneut in den Fünf-Meter-Raum gab, wo Orschmann das Leder aus kurzer Distanz über die Linie drückte. Eine umstrittene Szene gab es eine Viertelstunde später: Abu Sabbah umkurvte die Keeperin und wurde von eben jener daraufhin gelegt. Das Schiedsrichtergespann entschied jedoch zur Verwunderung aller Unionerinnen nicht auf Strafstoß.
Abu Sabbah, die nach einer längeren Behandlungspause weiterspielen konnte, revanchierte sich dafür in den Schlussminuten auf ihre Weise: Erst schoss sie das Leder in der 86. Minute nach einem Haken im Strafraum unhaltbar ins Netz, ehe sie das Ergebnis in der 90. Minute sehenswert zweistellig machte. Mit einem Lupfer über die Torhüterin sorgte sie für den 10:0-Endstand im Pokal-Halbfinale.
Im Endspiel werden die Unionerinnen auf die Regionalliga-Konkurrentinnen von Viktoria Berlin treffen, die sich bereits am gestrigen Mittwoch mit 6:0 gegen Blau-Weiss Hohen Neuendorf durchsetzten. Das Finale wird am Pfingstsonntag, dem 19.05.2024, im Volkspark Mariendorf ausgetragen.
Stimmen zum Spiel
„Wir freuen uns natürlich sehr über den Sieg und den Finaleinzug. Wir haben heute viele Inhalte, die wir in den letzten Tagen besprochen hatten, richtig gemacht und sind dominant aufgetreten. Auch in der zweiten Halbzeit haben wir uns trotz Führung viele Chancen erspielt, eine gute Passschärfe gehabt und Druck auf Stern ausgeübt“, resümierte Cheftrainerin Ailien Poese.
„Ich denke, wir haben heute eine Pflichtaufgabe sehr souverän erfüllt. Wir konnten die Inhalte, die wir uns im Training erarbeitet haben, in großen Teilen des Spiels gut umsetzen. Natürlich gab es auch wieder Phasen, wo es etwas langsamer geworden ist, aber dann haben wir es vor allem zum Ende des Spiels noch mal geschafft, das Tempo anzuziehen. Ich glaube, das ist wirklich etwas sehr positives. Am vergangenen Sonntag hatten wir das nicht geschafft. Ich denke auch, dass man uns zum Schluss die Vorfreude auf das Finale anmerken konnte“, erklärte Innenverteidigerin Marie Becker nach dem Spiel.
„Wir haben unsere Pflichtaufgabe heute souverän erfüllt. Wir haben über die vergangenen Wochen hart an uns gearbeitet und dementsprechend ist es einfach ein schönes Gefühl, jetzt im Finale zu stehen“, freut sich Elisa Schindler auf das Endspiel.
Ausblick
Am kommenden Sonntag, dem 21.04.2024, geht es für die Eisernen Ladies im Ligabetrieb mit dem Spiel gegen den 1. FFV Erfurt weiter. Die Partie wird um 14 Uhr auf dem Fritz-Lesch-Sportplatz in der Dörpfeldstraße angepfiffen.
Eiserne Ladies empfangen SFC Stern 1900
Vorbericht
Die Frauenmannschaft des 1. FC Union Berlin empfängt am kommenden Donnerstag, dem 18.04.2024, den SFC Stern 1900 zum Halbfinale im Polytan-Pokal. Die Partie wird um 19:30 Uhr im Trainingszentrum Oberspree angepfiffen.
Gegnercheck
Mit dem SFC Stern 1900 treffen die Eisernen Ladies am Donnerstagabend auf einen letztjährigen Finalisten im Polytan-Pokal. Nach Siegen über den SC Charlottenburg, den Moabiter FSV, Berolina Mitte sowie Borussia Pankow zogen die Steglitzerinnen damals ins Endspiel gegen Viktoria Berlin ein, wo sich Stern im Volkspark Mariendorf jedoch mit 0:2 geschlagen geben musste. Nichtsdestotrotz ermöglichte der Finaleinzug die Teilnahme am DFB-Pokal in der aktuellen Saison.
Parallel zu jener Erfolgsgeschichte im Polytan-Pokal musste sich Stern 1900 in der vergangenen Saison jedoch nach sechs Jahren aus der Regionalliga Nordost verabschieden. Aufgrund der Verkleinerung der Liga von 14 auf 12 Teams stiegen in der vergangenen Saison gleich fünf Mannschaften in die Verbandsliga ab, sodass die Gelb-Blauen als Zehntplatzierter den Gang in die Viertklassigkeit antreten musste.
In der Verbandsliga steht Stern derzeit mit 54 Punkten aus 24 Spielen auf Platz 5 und hat bereits 14 Zähler Rückstand auf die U23-Mannschaft des 1. FC Union Berlin, welche die Tabelle ungeschlagen anführt. Ihnen gelang jedoch in der Hinrunde der erste von insgesamt zwei Punktverlusten der U23-Mannschaft in der laufenden Spielzeit: Am 3. Spieltag trennten sich beide Mannschaften mit 1:1. Zuletzt fuhr der SFC Stern 1900 am vergangenen Sonntag einen 5:2-Auswärtssieg bei Viktoria Berlin II ein, insgesamt verläuft die Saison in der Berlin-Liga jedoch etwas unter den Erwartungen des Vereins. Ende Januar trat Cheftrainer Marco Böning nach zweieinhalb Jahren von seinem Amt zurück. Als Grund gab er an, dass die Chemie zwischen ihm und der Mannschaft nicht mehr stimmen würde. Seit einer Woche fungiert nun Roman Rießler als neuer Trainer bei den Frauen, nachdem im Februar und März Torwarttrainer Frank Neumann interimsmäßig an der Seitenlinie stand. Rießler war fast zwei Jahre Cheftrainer der Herrenmannschaft bei Stern, ehe er Anfang April aufgrund ausbleibenden Erfolgs von diesem Amt zurückgetreten war und daraufhin die Frauenmannschaft übernahm.
Während sich Stern im Ligabetrieb in dieser Saison etwas schwertut, konnte der Verein in den Pokalwettbewerben bereits mehrere große Erfolge feiern. Historisches schaffte der Verein zunächst zu Beginn der Saison im DFB-Pokal, als er erstmals in seiner Geschichte in die 2. Runde einzog. Nach einem 1:0-Sieg in der 1. Hauptrunde gegen den SV Grün-Weiss Brieselang trafen die Steglitzerinnen in der 2. Runde auf den 1. FC Köln, gegen den Bundesligisten schied Stern nach einem deutlichen 0:10 aus. Auch im Polytan-Pokal verläuft die Saison erneut sehr erfolgreich. Nach Siegen über den SC Charlottenburg (7:1) und den SV Askania Coepenick (8:1) traf man im Viertelfinale auf den 1. FC Schöneberg, den man dank eines Treffers in der 79. Minute mit 1:0 besiegte und somit ins Halbfinale einzog.
Bilanz
Die Eisernen Ladies sind gegen den SFC Stern 1900 bislang noch ungeschlagen. Von zehn Aufeinandertreffen konnten die Köpenickerinnen neun Begegnungen für sich entschieden. Lediglich das erste Duell beider Mannschaften im Sommer 2017 endete unentschieden.
In der vergangenen Saison siegte Union in beiden Regionalliga-Spielen deutlich: Das Hinspiel in der Dörpfeldstraße endete 8:0, das Rückspiel in Steglitz gewannen die Eisernen Ladies mit 4:0. Auch die U23-Mannschaft konnte sich im Liga-Rückspiel vor rund einem Monat durchsetzen und fuhr einen 2:0-Auswärtserfolg ein.
Personal
Am Donnerstag werden Cheftrainerin Ailien Poese mit Maria Cristina Lange, Pauline Wimmer, Anna Weiß, Pia Metzker und Sarah Hornschuch fünf Spielerinnen nicht zur Verfügung stehen.
Stimme vor dem Spiel
„Pokalspiele sind immer ein Highlight. Unter Flutlicht gegen eine sicherlich defensiv gut agierende Mannschaft zu spielen, weckt die Vorfreude auf Donnerstag. Wir wollen einige Dinge aus dem letzten Spiel mitnehmen, um unser Ballbesitzspiel zu verbessern und am Ende ins Finale einzuziehen. Wohl wissend, dass es keine leichte Aufgabe wird, wir aber natürlich in der Favoritenrolle sind“, blickte Cheftrainerin Ailien Poese mit Vorfreude auf die Partie.
Serviceinfos
Das Spiel gegen den SFC Stern 1900 wird am Donnerstag um 19:30 Uhr im Trainingszentrum Oberspree am Bruno-Bürgel-Weg ausgetragen. Der Eintritt ist frei.
